Kindergarten St. Heinrich

Unsere pädagogische Arbeit im Kindergarten

Basiskompetenzen

Damit die Kinder gut auf die Schule vorbereitet und für die Zukunft gestärkt sind, ist die Vermittlung von Basiskompetenzen sehr wichtig.
Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitscharakteristika bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit den Gegebenheiten in seiner Umwelt auseinanderzusetzen (vgl. Bayrischer Bildungs- und Erziehungsplan, S. 55).

In den folgenden Unterpunkten haben wir die einzelnen Kompetenzen aufgeführt und mit kleinen Beispielen aus der pädagogischen Praxis verknüpft.

Personale Kompetenz:
beinhaltet Selbstwahrnehmung, motivationale Kompetenz, kognitive Kompetenzen und physischen Kompetenzen

Diese Kompetenz stärken wir durch:

  • unseren Arbeitsschwerpunkt Freispielzeit
  • unseren Morgenkreis (einbringen von Erlebnissen und Interessen)
  • die Übertragung von kleineren Aufgaben (Patenschaften, Anziehen helfen, etwas aus der Küche holen)

Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext:
beinhaltet soziale Kompetenz, Entwicklung von Werten, Orientierungskompetenz, Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe

Diese Kompetenz stärken wir durch:

  • unseren Schwerpunkt Freispielzeit (arrangieren mit anderen Kindern, sie in das eigene Spiel einbeziehen, durch demokratische Auseinandersetzung gleichberechtigt halten)
  • in Rollenspielen
  • im Gartenbereich
  • achtsamen Umgang miteinander
  • sorgsamen Umgang mit der Umwelt und Natur
  • die Vermittlung christlicher Grundwerte

Lernmethodische Kompetenz:
beinhaltet dem Kind zu vermitteln, wie es lernt

Diese Kompetenz stärken wir durch:

  • Die Motivation selbst Neues zu entdecken (auch wenn es immer wieder auf Probleme oder schwierige Situationen trifft)
  • die Vorschule
  • den Vorkurs Deutsch (für Kinder mit deutschen Sprachschwierigkeiten)
  • das Freispiel
  • Konfliktlösungen mit anderen Spielpartnern
  • Gemeinsame Antworten auf Fragen finden oder Lösungen suchen

Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen

Diese Kompetenz stärken wir durch:

  • Einen behutsamen Eintritt in den Kindergarten
  • eine gute Eingewöhnungszeit entsprechend der Bedürfnisse des Kindes
  • lernen mit Problemen umzugehen und sie zu lösen (z.B. in der Freispielzeit)

Unsere Arbeit in den Bildungsbereichen

Damit unsere Kinder alle wichtigen und nötigen Basiskompetenzen für ihre Zukunft erlernen, ist unsere pädagogische Arbeit in unterschiedliche Bildungsbereiche aufgeteilt. Diese sollen zeigen, was die Kinder in unserer Kindertagesstätte erleben sollen, um so ganzheitlich gefördert zu werden.

Wir wollen:

Wertorientierte und verantwortungsvoll handelnde Kinder durch:

  • unsere Freispielzeit (verantwortungsvolles Handeln steht im Vordergrund, Rücksichtnahme, eigenständiges Austragen von Konflikten)
  • unsere christliche Prägung (katholische Werte und Einstellungen werden vermittelt und in den Alltag integriert, respekt- und wertvoller Umgang miteinander ist wichtig, bewusster Umgang mit Gütern wie Nahrung, Umwelt und Ressourcen wird vermittelt)

Sprach- und medienkompetente Kinder durch:

  • die wichtige Rolle im Tagesablauf
  • das Freispiel (Kind ist immer aufgefordert zu sprechen, in Kontakt zu treten und Wünsche zu äußern)
  • Anregung durch das Personal (Wünsche sowie Konflikte und Probleme sollen verbal ausgedrückt werden, Lösungen selbst finden)
  • unsere Funktionsbereiche im Gruppenraum (Puppenecke, Ritterburg, Kasperltheater, spielen mit dem Telefon,…)
  • den Morgenkreis (Erzählrunden, Bilderbuchbetrachtung und sprachliche Verarbeitung, Informationen zu aktuellen Themen)
  • den Bezug unterschiedlicher Medien (Informationen zu Themen in Büchern, Zeitschriften oder Internet, Nutzung von CDs und Kassetten)

Fragende und forschende Kinder durch:

  • wecken der Neugier der Kinder (für Kinder interessante Themen behandeln, verschiedene Spielangebote in der Freispielzeit sollen den Forscherdrang der Kinder wecken)
  • Experimente (z.B. mit den Elementen Wasser und Luft)
  • Entdeckungen in der Natur und Umwelt z.B. am Erlebnistag
  • Entdeckung der Wunder unserer Welt

Künstlerisch aktive Kinder durch…

  • Funktionsbereichen (z.B. Maltisch, Bauecke, Kuschelecke, Puppenecke, usw.)
  • reguläre Gesellschaftsspiele (können spontan umfunktioniert werden)
  • gezielte kreative Angebote
  • den musischen Bereich (Singen und Musizieren)
  • Bewegungsspiele

Starke Kinder durch:

  • viele Möglichkeiten, sich zu bewegen (z.B. durch Bewegungsspiele, turnen im Turnraum, Tänze, Gartenbesuche)
  • Verständnis was für ihren Körper wichtig ist (gesunde Brotzeit, ausgewogenes Mittagessen, Zähne putzen)
  • eigenständiges An- und Ausziehen
  • kleinere Ausflüge auf nahegelegene Spielplätze oder Westpark

Schwerpunkte unserer Arbeit

Freispiel

Die Freispielzeit ist für uns der wichtigste Schwerpunkt unserer Arbeit. In der Freispielzeit werden alle Bildungsbereiche aufgegriffen und alle Kompetenzen der Kinder angeregt, gestärkt und gefördert. In der Freispielzeit werden Eigeninitiative, Kreativität und Selbstständigkeit der Kleinen angesprochen. Darüber hinaus werden je nach Funktionsbereich viele weitere Kompetenzen gestärkt.

Im Bild sehen Sie, welche Basiskompetenzen (als Wurzeln dargestellt) bei den Kindern angesprochen und gestärkt werden.

Eine detailierte Ausführung am Beispiel „Einige Kinder möchten in der Bauecke einen Turm bauen“ finden sie in unserer Konzeption.

Da wir alle Kinder in ihren Basiskompetenzen stärken wollen und dies überwiegend durch die Freispielzeit erreichen, haben wir diese zu unserem Arbeitsschwerpunkt erklärt. Dabei werden die Kinder nicht sich selbst überlassen, sondern werden in ihren Kompetenzen professionell unterstützt.
Das pädagogische Personal begleitet die Freispielzeit der Kinder und gibt ihnen Anregung zu entsprechenden „Lernsituationen“. Dies entspricht auch dem Situationsansatz, der die Selbstständigkeit, sowie das Lernen im Alltag und in Handlungszusammenhängen der Kinder fordert. Ihnen wird im Freispiel die Möglichkeit gegeben, selbst etwas auszuprobieren und die Organisation ihrer Zeit eigenständig zu übernehmen.

Schulvorbereitung

Die Schulvorbereitung beginnt bereits mit Eintritt des Kindes in den Kindergarten. Dies erreichen wir durch den Einsatz der Freispielzeit, durch gezielte pädagogische Angebote und Aktionen.

Im letzten Kindergartenjahr wird dies durch eine zusätzliche Zeit, die Vorschule, unterstützt und intensiviert. Hier sollen die Kinder im speziellen lernen:

  • selbstständig zu werden
  • mit Situationen umgehen können, die eine Herausforderung darstellen
  • Motorik und Fingerfertigkeit
  • Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit

Für uns ist es von größter Wichtigkeit, dass die Kinder den Kindergarten mit Freude auf die Schule verlassen und mit allen dafür notwendigen Fertigkeiten ausgestattet sind.

Beobachtung

Ein wichtiges Instrument und Grundlage unserer Arbeit ist die Beobachtung der Kinder. Durch Beobachtung können wir folgendes feststellen:

  • Ist-Stand der Kinder
  • ihre Entwicklungsschritte und Fortschritte
  • etwaige Defizite
  • Förderbedarf
  • Interessen der Kinder

Die Beobachtung dient uns…
...als Basis unserer Elterngespräche
...als Grundlage für die tägliche pädagogische Arbeit
...für die Auswahl von Projekten

Um die Beobachtungen schriftlich festzuhalten nutzen wir die staatlich vorgegebene Bögen (SISMIK, SELDAK und PERIK) sowie weitere eigene Beobachtungsbögen, die zusätzliche Bereiche abdecken.

Religiöse Erziehung

Ein weiterer Schwerpunkt ist die religiöse Erziehung. Teile unserer Arbeit sind die Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten, die Beteiligung an Familienfesten in der Pfarrei, religionspädagogische Angebote durch die Gemeindereferenten der Pfarrei, sowie das Gebet vor dem Mittagessen. Darüber hinaus versuchen wir den Kindern durch den christlichen Glauben Werte und Normen, sowie den sorgsamen Umgang mit Ressourcen, mit der Natur und mit Lebensmitteln (z.B. möglichst kein Essen wegzuwerfen) zu vermitteln.

Dabei liegt es uns fern, unseren katholischen Glauben Menschen mit anderer Überzeugung aufzudrängen. Vielmehr möchten wir sie einladen, an unseren Erfahrungen und Erlebnissen teilzunehmen, ihrer eigenen Glaubenstradition aber treu zu bleiben.

Wir verstehen uns in diesem Sinne als große Familie, in der alle in das Pfarrzentrum von St. Heinrich eingeladen sind.

Tages- & Wochenablauf

7:30 – 8:00 Frühdienst  

Im Frühdienst ist nur eine der beiden Gruppen personell besetzt. Die Kinder werden dort gesammelt und, sobald die zweite Gruppe geöffnet ist, von ihren Gruppenbetreuern nach deren Ankunft abgeholt. In dieser Zeit können sie sich Spiele und Spielpartner in der jeweiligen Gruppe suchen.

8:00 – 8:50 Bringzeit

Die Eltern können innerhalb dieser Zeit entsprechend der Buchungsvereinbarung ihr Kind in die Einrichtung bringen. Einen kurzen Austausch mit den Eltern bieten Tür- und Angel-Gespräche, die in der Bringzeit stattfinden können (siehe auch 6.5.1). Das pädagogische Personal nutzt diese Zeit ebenfalls zum kurzen Austausch über Besonderheiten des Tages, personelle Absprachen und zwischenmenschliche Kontakte.


9:00 – 9:30 Morgenkreis

Im Morgenkreis beginnt die Gruppe den Tag gemeinsam. Dabei werden die Kinder begrüßt und aktuelle Themen besprochen, damit die Kinder sich auf die Geschehnisse des Tages einstellen und eigene Erlebnisse einbringen können. Im Morgenkreis kann z.B. am Montagmorgen vom Wochenende erzählt, ein kleines Spiel gespielt, eine Geschichte erzählt oder ein Thema wie z.B. „Steine und Mineralien“ behandelt werden. Damit ein ungestörter Morgenkreis möglich ist, wird die Eingangstüre um 9:00 Uhr geschlossen. Auf Klingeln an der Eingangstüre wird erst wieder ab 9:30 Uhr reagiert.

9:30 – 12:30 Freispielzeit

Die Freispielzeit beinhaltet

  • das freie Spiel der Kinder im Gruppenraum (z.B. bauen in der Bauecke, Rollenspiele in der Puppenecke, malen am Maltisch, …)
  • gleitender oder gemeinsame Brotzeit
  • pädagogische Angebote mit der Klein- oder Großgruppe (z.B. Bastelangebot, Experimente,…)
  • Turnen am Turntag jeder Gruppe (im Turnraum)
  • und Besuch im Garten, sofern das Wetter es zulässt


Die Freispielzeit besitzt in unserer Einrichtung einen sehr hohen Stellenwert (siehe auch 6.1), da in dieser Zeit die Kinder selbstbestimmt agieren können (Partizipation).


Kinder die nicht zum Mittagessen bleiben, können zwischen 12:15 Uhr und 12:30 Uhr abgeholt werden.

12:30 – 14:00 Mittagszeit

In der Mittagszeit findet das gemeinsame Mittagessen der Kinder im Gruppenraum statt. Hierbei wird darauf geachtet, dass alle Kinder von jedem Teil des Mittagessens einen Teil probieren, wobei die Kinder selbst über die Menge mitentscheiden können. Im Anschluss daran werden die Zähne geputzt. Die verbleibende Zeit wird zum Ausruhen genutzt. Dazu nimmt sich jedes Kind eine Matte, die evtl. von zu Hause mitgebrachten Ausruhsachen (Decke, Kissen,…) und sucht sich einen Platz im Gruppenraum. Die Ausruhzeit wird von ruhiger Musik, einem Hörspiel oder einer vorgelesenen Geschichte begleitet. Kinder, die während der Ausruhzeit einschlafen, können auch nach der Mittagszeit weiter liegen bleiben.

Um einen ungestörten und stressfreien Ablauf der Mittagszeit zu gewährleisten kann innerhalb dieser Zeit ein Abholen der Kinder nicht ermöglicht werden.

14:00 – 17:00 Freispiel- und Abholzeit

Die Eingangstüre ist ab 14:00 Uhr durchgehend geöffnet, und die Kinder können jederzeit abgeholt werden. In der Gruppe findet ein freies Spiel der Kinder oder ein Gartenbesuch wie bereits am Vormittag statt (vgl. Freispielzeit 9:30 – 12:30). Je nach Anzahl der Kinder können die Gruppen auch zusammengelegt werden.

15:30 – 16:00 Nachmittags-Brotzeit

Von Montag bis Donnerstag findet am Nachmittag eine gemeinsame Brotzeit mit den Kindern statt. Dabei sitzen alle Kinder gemeinsam am Tisch.

Je nach Gruppenzusammensetzung kann der Wochenablauf zu Beginn des Jahres angepasst werden. Die einzelnen Angebote und Aktionen sind allerdings auch bei einem geänderten Ablauf Bestandteil der Woche. In den Ferien findet der Wochenablauf in reduzierter Form statt, d.h. es findet keine Vorschule, musikalische Früherziehung, Aktionstag und Turnen statt.

Die musikalische Früherziehung und der Chor

Die musikalische Früherziehung und der Chor sind zusätzliche externe Angebote. In der musikalischen Früherziehung wird den Kindern der Umgang mit den unterschiedlichen Musikrichtungen näher gebracht, neue Lieder werden gelernt und der Einsatz von Instrumenten wird vermittelt. Dabei wird die Musik oftmals mit Bewegungen und Spiel verknüpft. Die musikalische Früherziehung findet außerhalb der Ferien einmal pro Woche für ca. 45 Minuten statt und ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Teilnehmen können alle Kinder mit Ausnahme der Vorschulkinder (nähere Informationen erhalten Sie über den Flyer). Für alle Kinder im Vorschulalter gibt es das Angebot des Kinderchores von St. Heinrich. Hier erhalten die Kinder Stimmbildung und lernen verschiedene Lieder. Schwerpunktmäßig werden Lieder projektbezogen erarbeitet und bei Veranstaltungen aufgeführt (z.B. Krippenspiel, Musical, Konzert,…). Der Kinderchor für Kinder im Vorschulalter findet ebenfalls einmal pro Woche für ca. 45 Minuten im Pfarrsaal statt. Die Kinder werden dazu in der Regel vom Kindergarten abgeholt und ins Pfarrzentrum gebracht. Bei Interesse und Platzkapazität können die Kinder unserer Einrichtung die Kinderchöre besuchen.

Kindergarten Eingewöhnung

Damit sich jedes Kind in unserem Kindergarten wohlfühlen kann, ist eine sorgfältige Eingewöhnung nötig. Deshalb nehmen wir uns für diesen wichtigen ersten Schritt ausreichend Zeit. Dem Kind wird damit die Möglichkeit gegeben, sich von den Eltern abzulösen sowie eine neue Bindung und eine gute Beziehung zur pädagogischen Kraft aufzubauen. Im Vorfeld wird mit jeder neuen Familie ein individueller Termin festgelegt, an dem das Kind seinen ersten Kindergartentag hat. So kann das pädagogische Personal seine volle Aufmerksamkeit auf das neue Kind lenken. In der Regel finden die ersten Schritte gemeinsam mit den Eltern statt. Das Kind bekommt die Möglichkeit, zusammen mit der Mutter oder dem Vater die neue Umgebung zu erkunden. Nach diesem ersten Schritt werden in Absprache mit dem Kind die Eltern für eine kurze Zeit verabschiedet. Wenn auch dieser Schritt erfolgreich verlaufen ist, werden die Zeiten, in denen das Kind alleine in der Einrichtung bleibt, kontinuierlich verlängert, bis die festgelegte Buchungszeit erreicht ist.

Einen genau festgelegten Zeitplan gibt es hierfür nicht. Den zeitlichen Rahmen der Eingewöhnung bestimmt in erster Linie das Kind. Deshalb ist es uns wichtig, dass die Eltern sich zu Beginn des Eintritts in den Kindergarten ausreichend Zeit für die Eingewöhnung nehmen.
Nur so kann das Kind gut in die Einrichtung integriert und eine Wohlfühlsituation erreicht werden.

Durch unsere Eingewöhnungszeit möchten wir nicht nur erreichen, dass die Kinder gerne unsere Einrichtung besuchen und sich darauf freuen, sondern auch, dass die Eltern ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen können. Denn schließlich ist es ja ihr „größter Schatz“, der in unsere Obhut gegeben wird.